Elektromobilität

Januar 2025: Die ersten preisgünstigen Modelle erscheinen auf dem Markt. Hervorstechen tun die Modelle von Skoda mit einem sehr schönen neuen Design, Ford mit dem E-Puma und Kia mit dem EV3. Leider kosten auch diese Modelle über CHF 30’000.–. Dennoch scheint die Zeit gekommen, dass E-Autos nicht mehr viel teuerer als Verbrenner zu sein. Heutzutage einen Verbrenner neu zu kaufen scheint ein Risiko zu sein.

Die kostengünstigen Modelle von Stellantis (Peugeot, Citroen, Opel) werden von Direktimporteuern verscherbelt, ein Neuwagen kostet da kaum mehr als CHF 20’000.–. Auch kommt dazu, dass vor allem Modelle von VW hierzulande viel zu teuer sind. So kostete der ID.3 Pro vor kurzem noch CHF 56’000. Hier ist ein Direktimport aus Deutschland sehr empfohlen. Die grossen Importeure müssen sich selbst an der Nase nehmen, wenn immer mehr Direktimporte gekauft werden, siehe z.B. Autodiscount Uster (https://adu.ch).

Der Occasionsmarkt ist in der Schweiz noch unterentwickelt, die Angst vor verbrauchten Batterien ist gross Allerdings zeigt es sich, dass Modelle von Tesla und der MEB-Plattform des Volkswagenkonzerns sehr alterungsresistent sind. Tesla dürfte wohl bald in eine Schieflage angesichts eines mutmasslich irre gewordenen Chefs geraten, da dürften mächtige Rabatte anstehen. Bei der Marke Tesla könnte aber auch ein Direktimport von Gebrauchtwagen aus den Niederlanden interessant sein (Youtube Kanal Morsch).

China E-Autos konnten sich hierzulande noch nicht durchsetzen, wohl wegen der noch viel zu hohen Preise für die gebotene Qualität. Eigentlich müssten ja in der Schweiz E-Autos aus China wegen des Freihandelsabkommens hierzulande massiv günstiger sein. Da der Schweizer Markt aber von wenigen Monopolisten beherrscht wird, müsste man ein E-Auto selbst von China importieren, was aber wegen der horrenden Zulassungsgebühren von rund CHF 16’000.–, sofern das Auto hierzulande nicht homologisiert ist, nicht möglich ist.

Auch hinkt die Rechtssprechung in der Schweiz massiv hintennach. Mieter haben keinen Anspruch auf einen Ladeplatz in der Tiefgarage, bei Eigentümergemeinschaften benötigt man eine Mehrheit um eine Ladestation zu installieren. Nur mit einer Ladestation zuhause ist ein Elektroauto günstiger als ein Verbrenner.

Insgesamt zeigt sich in der Schweiz eine durch diverse Lobby-Einflüsse gelähmte E-Auto-Politik. Es sollte das Recht auf einen Ladeplatz gesetzlich verkankert werden, auch sollten alle Handelsschranken, wie z.B. die 4 % Zoll, die auch auf importierte E-Autos geschlagen werden, abgeschafft werden.

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Juli 2021: Die verheerenden Waldbrände und Überschwemmungen lassen erahnen, dass der Klimawandel Realität geworden ist. Wie sind die Klimaeffekte einzuordnen?

Verbrennermotoren in Autos stossen sicher viel CO2 und Stickoxide aus. Aber sind sie massgeblich am rasanten Klimawandel beteiligt? Wahrscheinlich nur zu einem kleinen Teil: In Bodennähe ausgestossenes CO2 kann von Pflanzen aufgenommen und zu Sauerstoff verarbeitet werden.

Hauptschuldiger ist der Flugverkehr: Er stösst CO2 und Russpartikel in 10 bis 12 Km Höhe aus. Dort fehlen Pflanzen, die das CO2 abbauen könnten. Die Kondensstreifen sorgen für Cirrus-Wolken, die die Wärme zur Erde zurückstrahlen. Da ist die Idee von Elon Musk, mit dem Hyperloop, einer unterirdischen Rohrpost, den Flugverkehr abzulösen, absolut genial.

Aber weshalb sollen wir die Verbrenner auf dem Boden abschaffen? Hauptsächlich wegen des Feinstaubs, den insbesondere Dieselfahrzeuge emittieren. Diverse Deutsche Städte, wie z.B. Stuttgart, leiden unter den Emissionen. Mir als Schweizer ist es in Deutschland aufgefallen, wie der Verkehr stinkt, aber massiv. hierzulande weniger „riechbar“, da weniger Dieselfahrzeuge unterwegs sind. Feinstäube führen zu Bluthochdruck und einem verkürztem Leben.

Wussten Sie, dass hochgezüchtete Benzinmotoren nach 200’000 Km Revisionsbedürftig sind? Nicht so bei Elektromotoren. Sollten diese mal ausgedient haben, sind sie leicht zu ersetzen. Es könnte durchaus sein, dass man mit Elektroautos weg von der Wegwerfmentalität kommt. Reparaturen sind kostengünstiger und damit die Lebensdauer eines Autos viel länger.

Die an der Auto Zürich Ausstellung gezeigten Elektrofahrzeuge können Sie hier betrachten:


https://www.flickr.com/photos/185282271@N02/albums/72157711626452071

Die aufkommende Elektromobilität wird die gesamte Autoindustrie aufmischen. Elektroautos benötigen nur circa die Hälfte des Unterhalts. Die Produktion ist ebenfalls massiv kostengünstiger, weil viele mechanische Teile nicht mehr benötigt werden, wie zum Beispiel das Getriebe.

Zuzeit sind die Batterien noch der Bestandteil, der das Auto teuer macht. Die Batterien werden aber ständig günstiger. Am Sion von Sono Motors (ein Deutscher Startup) sieht man deutlich das Verhältnis: Das Auto ohne Batterie kostet EUR 16’000 und die Batterie EUR 9’000.

Mit dem Einstieg der grossen Konzerne wie Volkswagen mit dem ID 3 beginnt die Elektromobilität interessant zu werden.

Bald werden die Reichweiten der Elektros diejenigen von Verbrennerautos übertreffen. Insbesondere falls sich die Feststoffbatterie bald etabliert.

Die Elektroauto Branche lässt sich meines Erachtens wie folgt gliedern:

  • Startups (Sono Motors, Uniti, Nio, Byton etc.)
  • Pionier (Tesla)
  • Etabliert (BMW, Mitsubishi, Nissan)
  • Grosskonzerne (Volkswagen, Mercedes, Ford, PSA, Jaguar)
  • Spezialfahrzeug-Hersteller (Kyburz, …)

Ein weiteres Kriterium ist die Platform.

  • Elektifizierter Verbrenner
  • Platform speziell für Elektroauto

In Europa hat sich bis jetzt eigentlich nur der Pionier Tesla durchgesetzt. Bei lokalen Dienstleistern ist auch der Mitsubishi i-MEV sehr oft zu sehen. Bei Die Europäischen Hersteller haben sehr oft eine schlechte Presse. So gilt der BMW I3 als viel zu teuer und unpraktisch, der Renault Clio wegen der teueren Batteriemiete als zu teuer im Unterhalt, der Porsche Taycan kann nicht mit dem Konkurrenten Tesla in der Reichweite mithalten, der Audi Etron hat zu viele Knöpfe und ist schwer zu bedienen, der Mercedes EQC hat zu viele Relikte eines Verbrenners, bei den meisten sind Ersatzbatterien unerschwinglich, bei kaputter Batterie sind die Autos schrottreif….die Liste ist lang.

Was ist dann der richtige Weg? Es ist sicher nicht die Elektrifizierung von Verbrennern, was zu viel zu schweren Kontruktionen führt. Zu Beginn der Luftfahrt sahen die ersten Flugzeuge aus wie Schiffe, gleiches ist mit elektifizierten Benzinern. Wegen des geringeren Platzbedarfs des Motors dürften Elektoautos bald ganz anders aussehen als Verbrenner.

Sehr wahrscheinlich ist Volkswagen auf dem richtigen Weg. Wie viele andere grosse Hersteller scheiterte VW an elektifizierten Verbrennern wie E-Golf und E-Up.

Die Einsicht, spezialisierte E-Autos herzustellen, kam spät. Das Konzept, die ganze Herstellungskette im eigenen Haus zu platzieren, insbesondere die Batterieherstellung und das Recycling, ist wohl die beste. Eine Platform zu entwickeln, die im ganzen Konzern Wiederverwendung findet, ist genial. Die Platform des i3 ist speziell für Elektroautos konzipiert, dazu gehören zum Beispiel Trommelbremsen hinten und variable Motorisierungsvarianten. Trommelbremsen beim E-Auto weil die Hinterradbremsen wegen der Rekuperierung praktisch nicht mehr benötigt werden. Scheibenbremsen rosten bei zu geringer Benutzuhg.

Die zahlreichen Argumente gegen Elektroautos sind meist nicht stichhaltig. Einzig das zur Zeit noch hohe Gewicht und damit viel Pneuabrieb oder die noch kaum entsorgbaren Batterien sind ein Kontrapunkt. Das Argument, den Auspuff in das Kohlekraftwerk zu verlegen, ist sehr schwach. Auch wenn es Kohlestrom sein sollte, wird dieser zentral erzeugt und die Luft wird gefiltert. Das ist entwas anderes als tausende einzelne Auspuffe von Dieselfahrzeugen, die die Stickoxide flächenhaft verteilen. Elektroautos haben wegen der einfacheren Wartung (ein neuer Motor kostet nicht viel) viel mehr Kilometerleistung. So ist das Argument der grossen grauen Energie in einem Fahrzeug nicht haltbar. Schon meherere Teslas haben schon eine Million Kilometer auf dem Buckel. Wenn das nicht eine Ressourcenschonung sein sollte?